Toki (40+, Berlin, München, Leipzig, Halle, Magdeburg…BWLer und Manager)
Wenn ich an Toki denke, muss ich zwangsläufig an die 90er Jahre denken. Nicht, weil wir uns schon so lange kennen würden oder er besonders alt ist oder modisch in den 90ern hängen geblieben wäre, nein, weit gefehlt! Es hat eher etwas mit seiner Arbeit zu tun. Denn Toki arbeitet in einem Konzern, der von sich selbst behauptet, dass man als Kunde dort immer gut versichert sei. Er ist dort ein Old-school Manager mit Eckbüro, Vorzimmerdame und hunderten Angestellten. Er telefoniert sehr viel, wie es auch in den 1990er üblich war und hat generell wenig Zeit. Allein die Verabredung zum Mittagstisch hat er ca. 8 mal verschoben oder kurzfristig abgesagt. Es hat sage und schreibe drei Jahre und eine Terminvorlaufzeit von 4 Wochen gebraucht, damit wir ein verbindliches Treffen organisiert hatten. Waschechte 90er Jahre Managerwelt. Ansonsten ist er aber ein echt cooler Typ!
Da er private Emails schon lange nicht mehr liest, habe ich den Versuch eines echten Interviews gleich begraben und stattdessen ein Fake-Interview vorbereitet. Ich sendete ihm dieses Interview gewissermaßen als Entscheidungsvorlage zu, denn er ist es schlicht gewohnt, nur noch Dinge freizugeben oder eben nicht freizugeben und da erschient mir diese Art des Vorgehens deutlich zeiteffizienter. Nun denn, nachfolgend findet ihr das erste (und hoffentlich einzige) Fakeinterview dieser Blog-Reihe, aber zumindest mit der Freigabe durch Toki höchstpersönlich!
Ich telefoniere ja ständig, daher komme ich kaum zum Musikhören. Die Stimmen meiner Gesprächspartner ist die Musik, die mich durch den Alltag begleitet. Je nach Situation und Gesprächspartner klingt das manchmal nach seichtem Pop ala Philipp Poisel oder wütendem Metal wie Korn oder Deftones.
Hast du den Film Secretary gesehen?
Nein, wieso?
Nur so. Sag mal, wenn du als Kind einen Gutschein für Musikunterricht geschenkt bekommen hättest, welches Instrument hättest du dann gelernt?
Ein Konzert, an das du dich immer erinnern wirst?
Mediengruppe Telekommander, 2009 in Berlin. Wir kannten die Band nur vom Namen und vielleicht ein, zwei Songs, aber nach der ersten Sekunde der Show war klar, dass keiner der Konzertbesucher an diesem Abend mit trockenen Klamotten nach Hause gehen würde. Und das lag sowohl am herumfliegenden Bier als auch am Eigen- und Fremdschweiß. Sehr intensiv! Legendär!
Du bist eigentlich in der Position, über den Warteschleifensong zu entscheiden, den Kunden hören müssen, bis sie beim Kundendienst an der Reihe sind. Welchen Song würdest du auswählen?
Es müsste natürlich ein extrem kurzer Song sein, denn unsere Kunden warten im Durchschnitt nur 1:31min bis zum nächsten freien Berater. Branchenrekord übrigens. Ein Lied ist schwierig. Kann ich auch eine Episode von der Meditationsapp Headspace wählen?
Wie wäre es mit diesem hier?
Humor ist keines unserer Markenwerte.
Gut, du hast Termindruck, daher erlaube mir noch die eine obligatorische Frage am Ende unserer Interviews: Wie viel?
Alles, was sonst!
Danke!